Jens und Laura

Unser gemeinsamer Weg

Zusammen haben wir die Weiterbildung „Sexualität und Behinderung“ beim Institut für Sexualpädagogik abgeschlossen und sind seit Mai 2019 zertifizierte Sexualpädagog*innen. Schon früh in dieser Weiterbildung war es uns ein Anliegen neue sexualpädagogische Bildungs- und Beratungsangebote für Menschen mit Behinderung/Unterstützungsbedarf auszuarbeiten. Auch wenn sich bereits anerkannte und wichtige Träger und Verbände mit dieser Thematik aus-einandersetzen, sind wir davon überzeugt, dass das Angebot für diese Zielgruppe bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Daher machen wir uns auf den Weg, um neue sexualpädagogische Möglichkeiten zu schaffen. 


Die Arbeit rund um den vielseitigen und individuellen Lebensbereich Sexualität ist aufregend und schön, aber auch herausfordernd und kann sich sicherlich in Grenzbereichen bewegen. Wir möchten einen respektvollen Umgang und auch Zugang zu dem Thema schaffen. Als langjährige Mitarbeiter*innen der Eingliederungshilfe verfügen wir über Erfahrungen und Kompetenzen, um individuell in den Austausch und in die Beratung zu gehen. Besonders wichtig ist uns hier eine wertschätzende Haltung und das Gespräch auf Augenhöhe. 


Darüber hinaus zeichnet uns unser methodisches Vorgehen aus, um die Beratungs- und Bildungsangebote auch Menschen mit einer so genannten schwereren geistigen Behinderung zugänglich zu machen. Wir arbeiten mit basalen, interaktiven Methoden, unterstützter Kommunikation (z.B. Symbolen und Bildkarten) und sprechen vorrangig in einfacher Sprache. 

Bildungsarbeit mit Menschen mit kognitiven Schwierigkeiten braucht Zeit und Geduld - und genau die nehmen wir uns im Rahmen unserer Seminare und Beratungen.

Da Menschen mit Behinderung/Unterstützungsbedarf in den meisten Fällen an einen großen Kreis an Unterstützer*innen gebunden sind, sehen wir auch hier einen Bedarf an Beratungs- und Bildungsangeboten. Häufig tauchen Fragen und Anliegen erst auf, wenn sexuelle Verhaltensweisen (vermehrt) deutlich werden. Plötzlich wird klar, dass auch der Mensch, den man sein ganzes Leben lang unterstützt oder den man als Freizeitassistenz wöchentlich zum Schwimmkurs begleitet, dass dieser Mensch ein sexuelles Wesen mit Bedürfnissen ist.


Fachkräfte, Mitarbeiter*innen, Ehrenamtliche, Eltern sowie Angehörige sollen die Möglichkeit bekommen über ihre Unsicherheiten und Fragen in den Austausch zu gehen und sich über Sexualität, Menschenrechte, Entwicklung, Bedürfnisse und Wünsche zu informieren und beraten zu lassen.